Geliebter Gugelhupf

CoverAm Wochenende hatte ich Gelegenheit einige Rezepte aus dem Buch “Geliebter Gugelhupf” von Regula Wolf aus dem AT Verlag auszuprobieren. Entsprechend kann ich Euch nun auch nebst den Rezepten das Buch vorstellen, welches ich dankend vom Verlag erhalten habe. In dem Buch geht es “nur” um Gugelhupfs, egal ob kleine, grosse, herzhafte, süsse, in Silikonformen oder in getöpferte Formen kreierte Variationen. Alle Rezepte haben am Ende eine Form: den Gugelhupf! Aber warum? Die Autorin sagt darüber Eingangs im Buch:

“Vergessen Sie Cupcakes! Vergessen Sie Muffins! Es gibt eine Form für Gebäcke, die liegt uns viel näher. Eine Form, die uns an frohe Stunden erinnert, an Heimkommen, Dasein, Dableiben. An Feiern, gefeiert werden und gemeinsame Stunden mit Familie oder Freunden am Kaffeetisch. Eine Form, die den Duft frisch gebackenen Hefeteigs schon bei ihrem Anblick erahnen lässt. Der Gugelhupf ist eine Kulturleistung vieler Generationen von Bäckerinnen und Bäckern…..”

Zu diesem Statement kann ich nur sagen: “Recht hat sie!” Bei uns gab es den Gugelhupf nur bei Geburtstagen; sprich, dieser Kuchen war für uns Kinder immer etwas Besonderes. In der Mitte – sprich durch den “Kamin” des Gugelhupfs – wurde eine Kerze, sprich das Lebenslicht, hineingesteckt und ein Stück Geburtstagskuchen zum Frühstück war Pflicht! 🙂

Zurück zum Buch, welches wie folgt aufgebaut ist: Die ersten Seiten geben dem Leser einen Überblick über die historischen und geografischen Besonderheiten der Form näher. Bevor es in den Rezepteteil geht, weist die Autorin auf wichtige Grundlagen wie Backofentemperatur, kleine Backformenkunde, Zutatenqualität etc. hin. Im Anschluss kommen die 60 Rezepte, die jeweils auf einer Doppelseite mit einem ansprechenden Bild aufgeführt. Da geht es um:

  • Gerührte und aufgegangen
  • Herzhafte
  • Klassiker
  • Gerährte und Getränkte
  • Schokoladige
  • Festliche
  • Minis
  • Dessert und Pralinen

Im Anhang werden die Grundrezepte, das Verzeichnis, die Bezugsquellen und die Danksagung aufgeführt.

Die Rezepte sind übersichtlich und nachvollziehbar gegliedert und erklärt. Sehr sympathisch finde ich den Hinweis, ob Ober- und Unterhitze oder Umluft verwendet werden soll. Zudem findet man bei einigen Rezepten auch Angaben über das Material der Gugelhupfform wieder – ob eine getöpferte Form, Silikon etc. geeigneter ist.

Tortilla und Champignon GugelhupfsWas habe ich bisher ausprobiert? Vor einiger Zeit habe ich einen “Mediterranen Gugelhupf” und das im letzten Artikel veröffentlichte “Olivenöl-Joghurt-Gugelhupf Rezept” ausprobiert. Folgende drei Rezepte habe ich zudem noch getestet:

  • Champignon-Lauch Gugelhupf
  • Tortilla 
  • Zitronen-Panna-Cotta Gugelhupf

 

 

 

 

Champignon-Lauch Gugelhupf

Zutaten und Zubereitung für 3 Gugelhupfs a 12 cm Durchmesser:
7 gr Hefe
60 ml Milch
200 gr Mehl
1 Ei
10 gr Zucker
5 gr Salz
30 gr zimmerwarme Butter
60 gr Pilze
60 gr Lauch
1/4 Bund Petersilie
Butter für die Form und Olivenöl zum Braten

FüllungMilch etwas erwärmen und Hefe darin auflösen. Zucker und Ei hinzugeben und miteinander verrühren. In einer Schüssel Mehl und 5 gr Salz vermischen und Milch-Ei-Hefe-Mischung dazugeben und zu einem glatten Teig kneten. Abgedeckt an einen warmen Ort aufgehen lassen – mind. doppelte Grösse.

Pilze und Lauch rüsten (waschen und klein schneiden) und in einer Pfanne mit etwas Olivenöl andünsten. Gemäss Origianlrezept wird der Lauch blanchiert und in Eiswasser abgeschreckt. Ich habe einfach alles zusammen etwas angebraten und gewürzt. Gemäss Rezept wird der Lauch und die Petersilie unter den Teig geknetet und die Pilze schichtweise mit dem Teig in die Formen eingefüllt. Ich habe letzteres mit der gesamten Masse gemacht, aber nur einmal. Im Einzelne also, eine Schicht Teig in die Formen gelegt, dann die Pilz-Lauch-Masse darauf verteilt und dann nochmal Teig darüber geben.

In den kalten Combi-Dampfgarer gestellt und auf Combigaren mit 180 Grad und 100 Feuchtigkeit 10 Minuten und dann die Feuchtigkeit auf 20 % reduziert und rund 15 Minuten weiter gebacken. Sobald sie fertig sind, herausnehmen und auskühlen lassen. Die Gugelhupfs sind schön aufgegangen, aber leider durch die eine Schicht Pilz-Lauch-Mischung haben sie sich schichtweise aus den Formen gelöst, aber das machte nichts, denn ich konnte sie einfach wieder zusammen setzten.

Zum Apero habe ich die Gugelhupfs in kleine Stücke geschnitten und die Einzelteile mit Zahnstochern miteinander fixiert. Dazu gab es, denn ich fand sie etwas trocken, eine Creme aus: Ziegenfrischkäse, etwas Quark und Frsichkäse, gewürzt mit Salz, Pfeffer und Kräuter der Provence, so dass die Creme auch wunderbar mit den Tortilla-Gugelhupfs schmeckte. Die Creme könnte man auch mittels Dressiersack auf die Gugelhupfs bzw. Mini Cupcakes als Topping spritzen – das sieht bestimmt schön aus. Vielleicht das nächste Mal.

 

Tortilla mini CupcakesTortilla Gugelhupfs – bei mir wurden es Mini Cupcakes; ca. 30 Stück:

Zutaten und Zubereitung:
250 gr Kartoffeln (festkochend gemäss Rezept, ich hatte nur mehligkochende)
100 gr Manchego
4 Eier
12 Kirschtomaten
Salz
Pfeffer
Olivenöl für die Form

ich musste noch folgendes hinzufügen:
3 EL Mehl
1 EL Paniermehl
Kräuter der Provence
Paprikapulver

Für die Tortilla die Kartoffeln kochen, schälen und bei einer festkochenden Sorte diese fein raspeln und bei mehligkochenden einfach mit Hilfe einer Kartoffelpresse zerdrücken.

Backofen auf 200 Grad Umflut vorheizen und Form ausfetten.

Käse ebenfalls fein raspeln und zu den Kartoffeln mit den Eiern geben. Alles miteinander gut vermengen und ordentlich würzen – mit dem Salz nicht sparen! Nachdem bei mir der Teig recht flüssig war, musste ich wie schon bei der Mengenangabe geschrieben noch Mehl, Paniermehl hinzugeben. In die Backformen geben und rund 20-25 Minuten goldbraun backen. Am besten noch heiss aus den Formen nehmen, da sie sonst zu fest ankleben und auseinander brechen.

Gemäss Rezept noch warm servieren, ich habe sie in einer luftdichten Schüssel bis zum Servieren aufbewahrt und sie schmeckten wunderbar saftig! Fein nach Manchego und Kräutern. Selbst unser Sohn, der keine Tomaten isst, hatte sie gern.

 

ProbetellerZitronen-Panna-Cotta:

Zutaten und Zubereitung für 10 “Cupcakes”:
300 ml Sahne
200 ml Kokosmilch
50 gr Zucker
1 Vanilleschote
1 Zitronengrasstängel
3 Blätter Gelatine oder 1 Päckchen Agar-Agar

Ich habe Himbeer-Sosse gemacht aus TK – Himbeeren und etwas Erdbeermarmelade.

Garnitur: Kekse, Johannisbeeren, Mangoscheiben, Maracuja, Physalis etc.

Sahne und Kokosmilch mit Vanille, Zucker und Zitronengras zusammen in einen Topf geben und kurz aufkochen lassen. Falls man ganze Zitronengrasstängel verwendet (den man zuvor flach geklopft hat, damit sich das Aroma richtig entfalten kann), muss die gesamte Masse mindestens 2 Stunden ziehen. Ich hatte Zitronengraspulver aus dem Bioladen, so dass ich gleich weiterarbeiten konnte; d.h. ich konnte das Agar-Agar-Pulver gleich am Anfang hinzugegeben und unter rühren alles aufkochen. In die Förmchen bzw. Ausbuchtungen des Cupcake-Blechs giessen und mit Alufolie abgedeckt im Kühlschrank über Nacht kalt stellen.

Am Morgen habe ich die Sosse gemacht und zwar die TK – Himbeeren kurz mit Marmelade aufgekocht, püriert und durch ein Sieb gegossen – kalt gestellt.

Zum Anrichten bin ich wie folgt vorgegangen (leider habe ich kein Foto davon gemacht, denn an dem Abend musste es schnell gehen und die Gäste warteten schon):
Sossenspiegel auf den Teller, Panna-Cotta drauf gelegt, mit Johannisbeeren und frischen Scheiben einer Mango dazugelegt. Zusätzlich gab es einen Peanut-Chocolate-Cookie (diese Rezept gibt es später) – für den süssen Abschluss. Die Panna-Cotta war ein Traum: luftig, leicht und mit den Früchten einfach perfekt nach einem reichhaltigen Abendessen. 

Cover

FAZIT: Das Buch “Geliebter Gugelhupf” ist eine Bereicherung meines Backbuchregals. Es enthält viele schöne Rezepte, die zum Ausprobieren anregen. Ob der Leser sich strikt an die Gugelhupf-Form hält, ist jedem selber überlassen, denn ich finde im Vordergrund eines Backbuches steht die Lust und das Ausprobieren und nicht die Form des Backgutes. Ich stimme der Autorin zu, dass der Gugelhupf mit seiner schönen Form ein klassischer Kuchen ist, der bei vielen Emotionen auslöst. Er ist leider in den letzten Jahren mit Cupcakes, Macarons, Cake Pops etc. etwas in den Hintergrund geraten, aber in Vergessenheit ist er nie! Mit diesem Buch und den schönen Rezepten bekommt er wieder seinen Platz auf der Tafel zurück. Vielen Dank noch mal an den AT Verlag, der mir die Möglichkeit gegeben hat, dieses Buch kennenlernen zu dürfen. 

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