Marmor-Gugelhupf
Heute hinterlasse ich Euch einen Klassiker und zwar in zweierlei Hinsicht:
- das Rezept eines Marmorkuchens und
- die Form des Gugelhupfs. Gemäss Wikipedia ist der Marmorkuchen schon seit dem 19. Jahrhundert in gedruckter Form bekannt. Die Form “Gugelhupf” ist im eigentlichen Sinn ein Gebäck mit Hefe und oftmals mit Rosinen. In Österreich bezieht sich aber die Bezeichnung “Gugelhupf” mehr auf die Form des Kuchens, als auf die Teigart.
Marmorkuchen – ob in Kastenform oder in der Gugelhupfform gebacken – kennt jeder und ist quasi der “Standardkuchen” für jeden Backanfänger. So wie er bekannt ist, so viele Rezepte gibt es auch. Eigentlich esse ich ihn sehr gerne, aber leider musste ich auch schon viele “schlechte Varianten” probieren. Auch Ihr kennt den Kuchen bestimmt als zu trocken oder zu süss, zu matschig oder zu geschmacklos, oder? Wieder ein Beweis, dass Bekanntheit keine Garantie für Qualität steht. Entsprechend ist er in den letzten Jahren leider etwas ausser Mode gekommen, alles drehte sich um Torten, Cupcakes, Cakepops, Cronuts, Tortendekoration mit Fondant, Marzipanblüten/-figuren etc… das Backen musste bzw. muss immer ausgefallener, bunter und extravaganter sein – allein wenn man bedenkt, dass es heute Kuchenrezepte mit Matcha, Avocados, Rote Beete, Zucchini, mit Zuckeraustauschstoffen, glutenfrei, vegan, ohne Zucker u.v.m. gibt. Da frage ich mich manchmal, wo ist der Klassiker geblieben? Wo ist der schlichte Marmor- oder Zitronenkuchen geblieben. Diese sehen zwar nicht spektakulär aus, aber geschmacklich überholen sie manche Kuchen, die unter einer dicken Zuckerschicht (wie Fondant) versteckt sind und zwar 100fach. Aber bekanntlich lässt sich über Geschmack nicht streiten, ich möchte hier auch keine Diskussion entfachen, sondern einfach zum “Zurückschalten” bewegen. “Zurückschalten” im Sinne, dass oftmals einfache Rezepte besser sind.
Vor einigen Jahren habe ich hier schon einmal ein Rezept eines Marmorkuchens vorgestellt, aber seit letzter Woche bin ich Besitzerin eines neuen Rezeptes und es ist soooooooo lecker, dass ich es Euch ans Herz legen muss. Bitte probiert es! LECKER! Das Rezept habe ich von der Kochseite “Chefkoch.de“.
Menge für eine üblich grosse Gugelhupfform:
200 gr weiche Butter
160 gr Zucker
1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker
1 Msp. Zitronenschale, gerieben
2 EL Rum
6 Eigelb
6 Eiweiss
1 Prise Salz
120 gr Zucker
280 gr Weizenmehl
1/2 Päckchen Backpulver
100 ml Milch, zimmerwarm
20 gr dunkles, ungesüsstes Kakaopulver
Puderzucker zum Garnieren
Zubereitung:
Als erstes die Backform mit Butter ausfetten, mit gemahlenen Mandeln oder Mehl ausstreuen und zur Seite stellen. Je nach dem wie schnell der Backofen aufheizt, kann dieser schon auf 150 Grad Umluft oder 170 Grad Ober-/Unterhitze gestartet werden.
Für den Teig mit der weichen Butter, dem 160 gr Zucker, den Vanillezucker und die Zitronenschale anfangen. Diese Zutaten mit dem Rühraufsatz der Küchenmaschine cremig verrühren. In der Zwischenzeit die Eier trennen und das Eiweiss mit dem Salz halb steif schlagen, die 120 gr Zucker dazugeben und alles zusammen steif schlagen und zur Seite stellen. Während die Maschine läuft den Rum und nach und nach die sechs Eigelbe in die Masse geben und sehr gut durchrühren.
In einer separaten Schüssel das Mehl und das Backpulver abwiegen und miteinander vermischen.
Zum Schluss die Schüssel mit der Ei-Butter-Zucker-Masse und einem Rührlöffel (vorzugsweise einen mit einem Loch in der Mitte) vor sich hinstellen. Nun 1/3 der Mehlmasse, 30 ml Milch und 1/3 der Eiweissmasse in die Schüssel mit der Ei-Butter-Zucker-Masse geben und vorsichtig mit dem Löffel per Hand vermengen. Dies nun noch 2 Mal wiederholen, bis alle Zutaten in der Hauptmasse vermengt sind. Die Teigmasse sollte jetzt luftig und cremig sein. Die Hälfte von der Masse in die Backform giessen und glatt streichen. Die andere Hälfte mit 20 gr Kakaopulver verrühren und ebenfalls in die Form geben, auf die helle Teigmasse. Mit Hilfe einem Sushistäbchen oder einer Gabel das typische Marmormuster in die Teigmasse formen. Dies gelingt, wenn man spiralförmig durch die zwei Teigmassen die Gabel (Sushistäbchen) dreht.
Im unteren Drittel im Backofen die Form stellen und rund 60 Minuten backen. Bitte unbedingt in den letzten 15 Minuten den Teig kontrolliert, denn er darf keine zu harte Kruste bekommen. Bitte Stäbchenprobe machen!
Herausnehmen, auf ein Kuchengitter stellen und auskühlen lassen. Anschliessend aus der Form stürzen und weiter erkalten lassen.
Zum Schluss je nach Gusto den Kuchen mit Puderzucker bestreuen oder wer es schokoladig mag oder ihn zudem verzieren mag, benötigt eine Schokoladenglasur. Für letzteres einfach 150 gr dunkle Schokolade mit 75 gr Butter schmelzen und über den Kuchen giessen bzw. streichen. Bevor die Glasur fest ist kann er mit allerhand Zuckerzeug dekoriert werden.
FAZIT: Für mich war es ganz klar – einfach Puderzucker drüber streuen, auf eine Tortenplatte geben, Tisch decken und Kaffee und Tee kochen. Fertig 🙂 und GENIEEEEESEN!
Viel Spass beim Nachbacken, bis bald, Eure Ina
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